»Die blödesten Gesetze der Welt. Kuriose Vorschriften, absurde Klagen und skurrile Urteile« von Roman und Alexandra Leuthner

Buchbesprechung., Die Welt der Bücher.

»Wenn man alle Gesetze studieren sollte, so hätte man gar keine Zeit, sie zu übertreten.« Was Johann Wolfgang von Goethe hier mit knappen Worten zu sagen pflegt, kommt einem nach der Lektüre von Leuthners Buch »Die blödesten Gesetze der Welt« gar nicht mehr so abstrus vor.

Roman und Alexandra Leuthner, ihres Zeichens Sozialwissenschaftler, studierten aber zahlreiche Gesetzbücher und fanden nebenbei noch die Zeit, allerlei Kuriositäten, die sie dabei aufspürten, niederzuschreiben. Herausgekommen sind dabei zwei Bücher: Nackt duschen verboten und Der Luftraum darf mit dem Fahrrad nicht verletzt werden, die jetzt im Sammelband Die blödesten Gesetze der Welt. Kuriose Vorschriften, absurde Klagen und skurrile Urteile vereint wurden. Zu finden sind darin im ersten Teil vorranging Gesetze aus dem Lande der unbegrenzten Möglichkeiten, dessen Legislative auch keine Grenzen zu kennen scheint und die an veralteten Gesetze aus der Zeit des Wilden Westens, als sich Cowboy und Indianer noch Gute Nacht sagten, festhält und neben noch die prüde Seite der Puritaner in voller Blüte auslebt. Ja, nackt duschen ist nun einmal verboten.
Dieses Buch zu lesen bedeutet Kurzweiligkeit, aber nicht mehr. Es ist kein Buch zum Wissenserwerb, sondern zum Amüsement, doch wenn man es am Stück liest, bekommt dieser Schwall aus unsinnigen Gesetzen einen Anstrich aus Beliebigkeit. Da können auch leicht komische Kommentare der Autoren, mit denen sie versuchen, für Auflockerung zu sorgen, nicht viel helfen. Man liest das Buch, klappt es zu und widmet sich dem nächsten Buch, ohne noch einmal groß über das in simplen schwarzem Kunstleder eingebundene Buch nachzudenken. Im Ganzen wirkt es sowieso recht billig und lieblos produziert, auch wenn man sich gerade im Äußeren Erscheinungsbild bemühte, es möglichst wie ein juristisches Buch aussehen zu lassen. Nun sind diese Bücher aber auch nicht gerade für ihrer Ästhetik bekannt. Erschwerend kommen hier noch zahlreiche stilistische Schnitzer hinzu – so viele fehlende Leerzeichen beziehungsweise irrtümlich zusammengeschriebene Worte sah ich noch in keinem Buch zuvor. Das alles trübte den Lesegenuß enorm und hinterließ schlußendlich die Gewißheit, daß man dieses Buch einfach nicht lesen muß. Gewiß, man kann, damit man einen Grund mehr hat, über abstruse Gesetze den Kopf schütteln zu können; man könnte die Zeit aber auch anderweitig verwenden.

 

Live. Love. Be. Believe.

Eure Shaakai.